Robert Büchtger

Hat jemand noch mehr Information?!

@ Galerie in Berlin

BÜCHTGER, Robert 75
* 23. September 1862 St. Petersburg (Leningrad)
T 28. März 1951 München

Büchtger war der Sohn deutscher Eltern und erhielt seine erste künstlerische Ausbildung bei dem Landschaftsmaler Gawriil Pawlowitsch Kondratjenko. Seit 1879 studierte er an der Akademie der Künste in St. Petersburg bei Ilja Jefimowitsch Repin und dem Landschaftsmaler Iwan Iwanowitsch Schischkin. Nach einer Ausstellung in seiner Geburtsstadt (1880) und Studienreisen in en Kaukasus ging er 1881 an die Düsseldorfer Akademie zu Eduard von Gebhardt und 1886 an die Münchner Akademie. 1887 folgte noch ein Aufenthalten der Pariser Akademie. 1889 ließ er sich endgültig in München nieder.

Das Frühwerk Robert Büchtgers ist thematisch dem entbehrungsreichen Leben des russischen Bauern gewidmet, das er in der Art seines Lehrers Repin realistisch schilderte. Damals entstanden auch erste hervorragende Porträts. In München wechselte er zur Landschaftsmalerei über. Die oberbayerischen Motive erfasst er in naturalistischer Weise.

In den zwanziger Jahren entwickelte er eine Vorliebe für niedrige Horizonte, um so die Stimmungen des Himmels besser hervorheben zu können. Seine Ölbilder und Pastelle geben die Phänomene des Lichts wieder, so dass man ihn schließlich den "Sonnenmaler" nannte. Der Künstler war Mitglied der Münchner Künstler-Genossenschaft und des Kunstvereins. Ihm wurden zahlreiche Einzelausstellungen in ganz Deutschland zuteil. Der Nachlass Robert Büchtgers gelangte 1978 in den Besitz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München.

Hier noch mehr Infos:

ROBERT BÜCHTGER .
(1862 Petersburg — 1952 München)

Peter Trum zu Büchtgers 70. Geburtstag 1932 in der Münchner Zeitung:

"Robert Büchtger zeigt aus Anlass seines 70. Geburtstages einen Querschnitt durch sein Lebenswerk. Dieser Maler, der früh schon ein grosses Wissen um die Malerei und eine hervorragende Schulung besaß, hat sich verhältnismässig spät zu Werken durchgerungen, die man nun mit seinem Namen verknüpft. Es sind gross gesehene Landschaften von einfachem, monumentalem, farbigem Aufbau, die mit einer eigenartigen Dramatik Ereignisse des Lichtes schildern und flüchtige Erscheinungen der Atmosphäre zu symbolhaften Bildungen steigern: Kämpfe, Siege, Untergänge des Lichts, die dem Beschauer ein tiefes Fühlen des Ewigen aufzwingen Gemälde dieser Art herrschen in der Ausstellung vor, doch sieht man u.a. auch einige frühere Bildnisse und zwei Kompositionen mit Pferdegruppen, von denen besonders das Bild 'Pferde II' durch Anordnung und Durchbildung hervorragt. Die Überraschung sind jedoch kleine Ölstudien, oft miniaturhaft fein ausgeführt, die den Maler in der hingebenden Versenkung vor dem Natureindruck zeigt, den er dann in feinen mythischen Gestaltungen so grossartig steigert. Unter diesen kleinen Meisterwerken sind uns besonders 'Saulgrub', 'Unterammerga', 'Bei Ettal' und 'Spätherbst' lieb geworden.."

Münchner Zeitung, Kleines Feuilleton (1932): Aus dem Kunstverein:

"Robert Büchtger gehört zu jenen Künstlern, deren unablässiges Ringen um die klarste und reinste Form des Ausdrucks, schon auch deshalb ein erfreuliches Schauspiel bietet, weil ihm der Erfolg nicht fehlt. Freilich: ein rauschender und lauter Erfolg ist es nicht, aber er wiegt dafür umso schwerer in den Augen derer, die auf das Wesen der Dinge sehen. Diesmal zeigt Büchtger eine Serie Frühlingslandschaften aus der Erdinger Gegend. Es mag sein, dass sie manchem ein bisschen allzu simpel oder wohl auch zu ängstlich in der Detailbehandlung vorkommen. Aber man müsste eigentlich empfinden, dass gerade in dieser Zartheit und Detaillierung sich die Eigenart dieses Künstlers mitteilt. Diese Art der Landschaftsschilderung, die der eines Haider und Thoma nicht allzu weit entfernt ist, ohne sich mit ihr vergleichen zu lassen, auf deutschem Boden von jeher verstanden und geschätzt worden, und wir sollten uns eines jeden Künstlers freuen, der sich, gleichviel ob laut oder leise, zu ihr bekennt."

Salon Röhring, München (1920):

"Wie Fritz Reuter im Vorwort zu einem seiner Bände das Gleichnis von den drei verschiedenen Temperamenten der Kegler auf der Kegelbahn auf sich und seine Kunst anwendet, so ist es wohl passend für die ganze gestaltende und schöpferische Kunst überhaupt. Groß ist das Heer der Maler, die ohne große persönliche Kraft sind und immer etwas ganz Leidliches, Unschuldiges, sagen wir einmal - Verkäufliches fertig bringen. Sehr gering aber ist die Zahl der Großen, die, genial und in ihrer Kunst stark, abgeklärt und vollendet, stets Meisterwerke der Welt schenken, und bei denen sich, wenn auch oft nicht der äussere, Erfolg an Erfolg reiht. Und last not least die frische, tapfere Schar der mit sich kämpfenden und hingebend fleissigen, meist
jüngeren Künstler, die im Streben nach Höchstem und Bestem oft sich selbst verlieren, manchmal auch wohl völlig daneben geraten, doch ebenso oft aus diesem ehrlichen Ringen, und das macht diese Schöpfungen um so wertvoller, mit einem vielleicht bedeutungsvollen Wurf als Sieger hervorgehen.

Zu diesen letzteren, so will mir scheinen, gehört auch der Deutsch-Russe Robert Büchtger, dessen Arbeiten in einer sehr umfangreichen Kollektion im Salon Röhring ausgestellt sind. Abgesehen vom sogenannten 'Gefallen'‚ was Vorwurf, Form, Inhalt und Bildgröße anbelangt, sind einige seiner Bilder nicht über ehrliches Ringen hinausgekommen. Doch sind das immerhin nur wenige und stellen sie vielleicht unentbehrliche Glieder in der Kette seiner künstlerischen Entwicklung dar, die Büchtger bei seinen in allen Arbeiten zum Ausdruck kommenden heiligen Ernst hoffentlich zu innerer Ausrundung führen wird.

Büchtger, der Probleme auf verschiedensten Gebieten sucht und in technischer Hinsicht sehr variiert, zeigt sicher eine große Begabung für das Porträt. Ich verweise nur auf das Brustbild eines Landmannes auf landschaftlichem Hintergrund. Die Mehrzahl der ausgestellten Bilder sind nicht nur sehr interessant und äußerst sehenswert, und manche unter ihnen müssen einen mächtigen Stimmungseindruck auf uns machen und wieviel stärker wird dieser Eindruck sein, das darf man nie vergessen, wenn Sie, wie z.B. das große Bild des blinden Mannes mit dem Kinder auf einer Wand in einem Raum allein hängen würden.."

Walter Talmon-Gros im „Völkischen Beobachter“ am 23. Februar 1938

Ein Romantiker des Lichts

Das stärkste Erlebnis in der Kunst Robert Büchtgers ist die Sonne. Er malte nicht nur sein Leben lang ihre Strahlen, wie sie in breiten Bahnen aus den Wolken hervorbrechen, sondern er versuchte immer wieder, die glühende Sonnenscheibe selbst darzustellen. Dieses selbstbestimmende Sonnenerlebnis Büchtgers ist ein typische nordisches Erlebnis. Für den Mittelmeermenschen hat die Sonne als Ursymbol alles Göttlichen nie die beherrschende Rolle gespielt wie für den Nordländer. In den Landschaften eines Raffael herrscht ein mildes gleichmässiges Licht, bei Grunewald zuckt es ausdrucksvoll durch den Raum. Solange die Malerei noch keine Abbilder der Natur geben wollte, sondern Sinnbilder, war es ihr genau so selbstverständlich das Tagesgestirn darzustellen, wie unseren Kindern, die fast nie auf ihren Zeichnungen die Sonne vergessen. Da man die Sonne aber nicht naturalistisch malen kann, wurde sie in den letzten fünfhundert Jahren nur noch von den großen Antinaturalisten dargestellt: von Gründewald, C.D. Friedrich und am feurigsten von Vincent van Gogh.

Der nun fünfundsiebzigjähriges 'Sonnenmaler' Robert Büchtger ist ein Sohn des hohen Nordens. Er wurde in Petersburg geboren und bezog mit 18 Jahren die Düsseldorfer Akademie. Nach einem längeren Studienaufenthalt in Paris und
ausgedehnten Reisen durch Russland ließ er sich 1896 in München nieder, wo er jetzt also länger als ein halbes Jahrhundert schafft. Die frühesten Werke, die man in seiner, zwei Säle des Kunstvereins umfassenden Sammelschau sieht, sind zwei Bildnisse russischer Charakterköpfe von 1889 und 1890. Sie verraten noch keine persönliche Eigenart, sondern sind noch ganz in der allgemein üblichen grauen Tonigkeit ihrer Entstehungszeit gehalten. Doch schon in den frühen Landschaften, die in den ersten Münchner Jahren entstanden sind, tritt Büchtgers Interesse für die Erscheinungen des Lichtes deutlich hervor. Erversucht sein Gestaltung jedoch nichtmit den Mitteln der in jener Zeit aufkommenden Lichtmalerei französischer Herkunft. Büchtger ist von Anfang an ein Romantiker des Lichts von durchaus nordischer Art. Er malt das Licht nicht als wohllüstig alle Formen umkosende Athmossphäre, sondern als sieghaften Boten einer überirdischen Sonnenwelt. Seine Bilder sind nicht einfache Schilderungen von Strahlengängen, sie haben einen starken symbolischen Gehalt, den man als „michaelinisch“ bezeichnen könnte, weil ihr eigentiches Thema der Sieg des Lichtes über die Finsternis ist.

Büchtgers Gemälde nehmen auch rein malerisch eine Ausnahmestellung ein, da sie auf Farbklängen aufgebaut sind, die die meisten Maler ängstlich meiden. Dr. Edgar Schindler wies in seiner Rede anlässlich der Eröffnung dieser Ausstellung darauf hin, dass dem Gelb als der Farbe der katholischen Kirche und der Juden noch vom Mittelalter her ein Odium anhaftet, das die Maler immer wieder von seiner Verwendung abschrecken lässt. Gelb ist jedoch die einzige Farbe, mit der sich die goldenen Strahlen der Sonne ausdrücken lassen und so scheut sich Büchtger nicht, schmetternde Fanfarenstösse in gelb zu malen.

Mn kennt Büchtgers romantisch beleuchtete Naturstimmungen aus allen größeren Münchner Ausstellungen der letzten Jahrzehnte. Sie bilden den öffentlichen Teil seines Schaffens. Robert Büchtgers Kunst hat jedoch auch noch ein privates Gesicht, das man in dieserAusstellung des Kunstvereins zum ersten Mal kennenlernt. Es sind unter anderen Studien, in denen die bunte Fülle leuchtender Blumen stets frisch und geschmackvoll festgehalten ist..

Die Bilder sind bei mir zu verkaufen. Bitte meldet Euch.

Was kosten die Bilder? Kann man in Berlin kaufen?

Wir haben schon paar Bilder zu verkaufen, bitte sendet Ihr Anfrage